Thomas in Estland

Nach Auslandssemester und Masterarbeit in Tartu - jetzt das richtige Leben in Tallinn

Mittwoch, April 12, 2006

Einiges los hier...

Getreu der Regel "Warum selbst kochen, wenns auswärts billiger und besser ist?" habe ich in den letzten Wochen viele lokale Restaurants ausprobiert. Die Favoriten sind bis jetzt "La Dolce Vita" (ein Italiener mit Riesenpizzen und -pasta zu mehr als erschwinglichen Preisen und Fernsehen wo Champion's League läuft), "Gruusia Saatkond" (original georgisches Restaurant - ich habe für umgerechnet 8 Euro eine Suppe, Hauptgericht, Eis und ein großes Bier bekommen) sowie der Chinese mit dem sehr chinesischen Namen "Oriental Express" neben der Eislaufbahn. Wahnsinn. Und ich habe noch nichtmal signifikant zugenommen, nur der normale Winterspeck, den man sich ausschließlich zu Schutzzwecken vor der bitteren Kälte anfuttert.

Kälte kann man es übrigens kaummehr nennen, wir haben schon den ersten Tag im Freien nur mit T-Shirt verbracht. 2 Tage vorher hatte es nochmal geschneit. Mittlerweile ist es wieder so zwischen 5 und 10 Grad. Aber der Frühling hat schonmal gezeigt was er kann...ne ganze Menge! Aber offenbar macht auch hier der April, was er will.


Großartige Ereignisse werfen ihre Schatten voraus:

Am 29. April findet im Konzertsaal des Theaters ein Russischer Ball statt. Nachdem 3 von uns deutschen Prachtkerlen einer Aufforderung von 3 rumänischen bzw. holländischen Mädels nicht widersprechen konnten, sind wir inzwischen bereits 6 voll motivierte Tanzpaare, die dort antreten wollen. Alle 12 bis auf Judit (und, okay, Oli son bisschen :-p ) können nicht wirklich tanzen, deshalb gibts jetzt täglich Tanzstunden im Raucherraum im Erdgeschoss (einer der größten Räume im Haus...). Die rauchenden Gäste schauen immer etwas seltsam drein, ebenso die Security-Leute vom Haus, die dort bei lauter Musik und wildem Gelächter natürlich von einem totalen Besäufnis ausgehen, bevor sie reingucken; man sieht in ihrem Blick immer dieses "International Students...don't ask, they are just weird".
Uns egal, wir haben nen Riesenspaß, und wir sind hochmotiviert. Ich bin sehr froh darüber, dass meine Tanzpartnerin Liset zwar ähnlich hochbegabt ist wie ich, ihr Talent aber eben auch ähnlich wenig gefördert wurde wie meines. Somit bin ich nicht der einzige, der auf Füßen rumtrampelt :-)

Auf der weiteren Suche nach russischer Kultur gehen wir Mitte Mai auf einen mehrtägigen Study Trip nach Russland. Je ein Tag Pskov und Novgorod, und dann 3 Tage St.Petersburg!! Yeehaw! Interessanter Fakt: für US-Amerikaner ist das Visum locker mal doppelt so teuer wie für uns Deutsche.

Und, jetzt und ganz naheliegend, beginnend mit dem 24. April herrscht hier eine Woche lang Ausnahmezustand, nämlich während der Tartu Spring Days 2006. Partys, sinnlose Wettkämpfe, Konzerte, Filmvorführungen und viel viel Alkohol! Sowas fehlt uns in Koblenz...dagegen ist unsere Sommeruni ein Witz, wenn ich mir das Programm anschaue.

Das wars mal wieder fürs erste. Head ööd (Gute Nacht)!